Dokumentation als Betreuer*in – Was muss ich alles dokumentieren?

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Lennart Cimbal von Betreuungs-experten.de
1 September 2024
2 Minuten Lesezeit
Dokumentationspflicht für Berufsbetreuer

Die Betreuertätigkeit ist mit viel Papierkram und Bürokratie verbunden. Um hier konsequent den Überblick zu behalten, sollte die Arbeit sorgsam dokumentiert werden. Doch das ist nur einer von vielen Gründen. Alles zu diesem Thema könnt ihr in diesem Artikel lesen.

Ist eine genaue Dokumentation notwendig?

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Dokumentation nicht nur für das Betreuungsgericht wichtig ist. Im Zweifel kann eine sorgsame Dokumentation dich selbst schützen oder vor Missverständnissen bewahren!

Beispiel:

Ein Betreuer kümmert sich um einen älteren Herrn, der regelmäßig Bargeld von seinem Bankkonto abhebt und dieses in einem Safe zuhause aufbewahrt. Der Betreuer notiert die Abhebungen und die Beträge sorgfältig in den Akten. Eines Tages bemerkt der Betreuer, dass ein Teil des Geldes fehlt. Er informiert den Betreuten und dessen Familie über den Vorfall und dokumentiert dies ebenfalls.
Monate später beschuldigt die Familie den Betreuer, das fehlende Geld gestohlen zu haben. Dank der genauen Dokumentation der Abhebungen, der Kommunikation mit der Familie und der Berichte über den Vorfall kann der Betreuer nachweisen, dass er den Vorgang korrekt gehandhabt hat und keine Verfehlungen vorliegen.
Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig eine detaillierte Dokumentation ist, um Missverständnisse zu vermeiden und sich selbst zu schützen.

Gibt es eine Dokumentationspflicht?

Grundsätzlich ist es ratsam, alle relevanten Sachverhalte, Entscheidungen und die dazugehörige Kommunikation zu dokumentieren.

Der Betreuer ist dem Gericht gem. § 1864 BGB zur Auskunft verpflichtet. Aus dieser Auskunfts- und Mitteilungspflicht gegenüber dem Gericht und evtl. Angehörigen ergibt sich die Notwendigkeit für dich als Betreuer*in, eine sorgfältige Dokumentation zu führen.

Beispiele für klientenbezogene Dokumentation:

  • Klientenkommunikation insb. Wünsche und Konflikte
  • Soziale Kontakte des Klienten
  • Durchgeführte und geplante Maßnahmen
  • Finanzielle Angelegenheiten
  • Medizinische Belange und ärztliche Konsultationen
  • Gerichtliche und behördliche Kommunikation
  • Belange rund um die Wohnsituation des Klienten

Wie soll ich meine Arbeit dokumentieren?

Wie du deine Arbeit dokumentierst, ist letztlich deine eigene Entscheidung. Es ist jedoch sinnvoll, alle Arten der Dokumentation digital zu führen. Dies kann dir viel Arbeit ersparen, wenn du etwas Bestimmtes suchst, und du musst nicht erst einen Berg an Akten oder Ordnern durchforsten. Zusätzlich ist deine Arbeit auf diese Weise übersichtlicher geordnet, was deine Effizienz steigern wird.

Fazit

Dokumentation ist ein großer und sehr wichtiger Teil der Arbeit von Berufsbetreuer*innen. Um die gesamten Vorgänge, die während der Arbeit passieren, auch nachträglich nachvollziehen zu können, ist es sinnvoll und nötig, alles zu dokumentieren, was im Rahmen der Tätigkeit passiert. Dies dient auch dem Selbstschutz.

Zum Author:
Lennart Cimbal ist Portalmanager von Betreuungs-Experten.de und veröffentlicht regelmäßig wissenswerte Fachbeiträge als Gastautor auf Karedo

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